Diagnostik und Therapie der Lyme-Borreliose
Sorgsame Diagnostik entscheidet über Verdacht auf Borreliose

Die Befragung des Patienten ist extrem wichtig, weil sie letztendlich entscheidet, ob ein Verdacht auf Borreliose besteht oder nicht. Erste Symptome wie z. B. die Wanderröte (Erythema migrans) sind so typisch, dass sie für eine Diagnose ausreichen. Passt die Anamnese zur Borreliose, sollte man auch dann behandeln, wenn die üblichen Laborborreliosewerte negativ sind.

Liegen neben dem Zeckenbiss allerdings nur allgemeine „grippeähnliche“ Beschwerden wie z. B. Kopf- oder Gliederschmerzen vor, schließen sich weitere Untersuchungsverfahren an, um eine Lyme-Borreliose zu diagnostizieren oder auszuschließen.

Zeckenbiss

Fragebögen (Borreliose, Co-Infektionen, Umweltmedizin, Parasitose)

Das sorgfältige Studium Ihrer Krankengeschichte bildet die Grundlage meiner Diagnostik. Dazu gehören neben allen vorhandenen Befunden von Ärzten und Therapeuten sowie Krankenhausentlassungsberichten, Labor-, CT-/MRT-Röntgenbefunden auch Ihr selbstverfasster Krankenbericht – noch bevor ich Sie persönlich kennenlerne.

Je nach Krankheits- und Beschwerdebild schicken wir Ihnen vorab per email bestimmte Fragebögen zu. Bitte füllen Sie sie unbedingt sorgfältig aus und schicken Sie diese vor dem Termin ausgefüllt zurück. So kann ich mir vor Ihrem ersten Praxisbesuch ein umfassendes Bild von Ihren Beschwerden machen.

Für unser persönliches Gespräch in der Praxis nehme ich mir viel Zeit.

Akute Borreliose – Labordiagnostik

Sind Sie mit Borrelien in Kontakt gekommen, weist Ihr Blut Antikörper gegen den Erreger auf – dies allerdings erst nach mehr als sechs Wochen nach dem Zeckenbiss. Daher sind Suchtests wie z. B. der ELISA-Test (Enzyme-Linked Immunosorbent Assay) im Anfangsstadium der Erkrankung oft negativ. Können Antikörper nachgewiesen werden, wird der sogenannte Antigennachweis labormäßig bestimmt. Diese aufwändigeren Bestätigungstests wie der Immuno-Blot oder der Western-Blot werden von den Gesetzlichen Krankenkassen leider nicht übernommen.

Beide Tests sind nur in ca. 10% der Borreliosefälle positiv, also nur wenig aussagekräftig.

Der LTT Borrelien Labortest ist der am frühesten mögliche Aktivitätsnachweis der Zellen-Immunantwort (Lymphozyten, Monozyten). Bereits ab dem 10. Tag nach dem Zeckenstich kann dieser Lymphozytentransformationstest mit Borrelien-Testantigenen die zelluläre Immunantwort von im Blut zirkulierender Immunzellen (Lymphozyten) auf Borrelienproteine nachweisen.

Der LTT ist sehr gut als Verlaufskontrolle einer Borreliosetherapie geeignet, um zu beurteilen, ob die Behandlung greift oder nicht. Nach einer effektiven Behandlung reagiert der LTT- Borrelien überwiegend negativ oder das Immunsystem zeigt einen deutlichen Rückgang der immunologischen Auseinandersetzung mit dem Erreger.

Die Aussagekraft des LTT-Borrelien-Tests liegt bei ca. 60-70%. Der Test wird nur von Privatkassen übernommen. Auch der Elispot-Borrelien-Test hat eine ähnliche Aussagekraft wie der LTT Test. Diese Tests werden häufig in meiner Praxis durchgeführt.

Chronische Lyme-Borreliose – Labordiagnostik

Teamgespräch
  • LTT-Borrelien, Elispot-Borrelien
  • Immunologische Labortests: Immunstatus z.B. TNF Alpha, IL1, IFN Gamma, CD 57+ NK Zellen u.a.
  • Laboruntersuchung der Gelenkflüssigkeit (bei Verdacht auf Lyme-Arthritis) (wird vermittelt)
  • Liquorpunktion (Gehirnwasseruntersuchung) bei Verdacht auf Neuroborreliose (wird vermittelt)
  • Spezielle Laboruntersuchungen wie z. B. eine Stoffwechselanalyse mittels indirekter Kalorimetrie und andere bei Bedarf (pdf-Datei), oxydativer Zellenstress, Nahrungsmittelunverträglichkeiten-Schnelltest IgG4

Naturheilkundliche Borreliosediagnostik

Meine persönliche Diagnostikmethode mittels Testampullen ermöglicht mir nicht nur die Diagnostik der Borrelienart, sondern auch die Stärke der Belastung und die oft zu findenden Co-Infektionen (Parasiten, EBV-Viren, CMV-Viren, Rickettsien, Pilze u.a.). Zudem erlaubt sie mir das Herausfinden des wirksamsten und verträglichsten Antibiotikums sowie der pflanzlichen und der homöopathischen Begleitmittel für Ihre Erkrankung.

Meine 5-Säulen Borreliosetherapie

Die Borreliose ist eine Multisystemkrankheit, die deshalb auch multisystemisch angegangen werden muss!
Meine Erfahrung zeigt, dass die Behandlung Ihrer Borreliose nicht nur rein antibiotisch sein muss, sondern eine Kombinationstherapie aus 5 verschiedenen Säulen:

1.

Antibiotikum

Individuell, je nach beklagter Therapie, als Kurztherapie („Stoßtherapie“). Beispiele: Clarithromycin, Minocyclin, Azithromycin, Tinidazol, seltener Doxycylin (wird immer noch als Standard empfohlen!).

Nach dem ersten Zyklus mache ich einen LTT-Borrelien/Elispot Kontrolltest, um den Verlauf und den Therapieerfolg zu beurteilen.

Antibiotikum

dazu:

2.

Pflanzliche Präparate und Tinkturen

Gerne empfehle ich je nach Wunsch des Patienten und Krankheitsbild, pflanzliche Präparate, die nicht nur gegen Borrelien, sondern auch gegen Co-Infektionen wie Bakterien, Viren, Parasiten und Pilze wirksam sein können.

dazu:

3.

Homöopathische Borreliosekur

Sehr gerne verschreibe ich die IST-Zecken-Komplexpräparate von Dr. Fonk als hervorragende und sanfte Therapieergänzung.

4.

Immunabwehrstärkung

5.

Darmunterstützung

Diese soll unbedingt parallel und zu Beginn der Wurmkur laufen. Ich empfehle die Einnahme von Prebiotika, Probiotika, pflanzlichen Verdauungsenzymen, Darmvitaminen, Aminosäuren und Spurenelemente. Ein zeitweiser Verzicht auf Getreide, Molkereiprodukte und Eier ist m. E. sehr wichtig.

Gesund

Damit sich Ihr Körper wieder erholen kann, empfehle ich Ihnen unterstützende Therapien.
Diese gliedern sich in zwei Bereiche:

Phase I – Säuberung des Milieus und Ankurbelung der Entgiftung

Phase II – Erholung und Wiederaufbau des Körpers

Für Sie zu Hause:
Allgemeine sinnvolle und ergänzende Empfehlungen, um Ihre Stoffwechselorgane zu aktivieren:

Haut:

  • Infrarot- / Biosauna (Schwitzen bei 40 Grad) 1-2 Mal pro Woche.
  • Natrium-Bikarbonat Bäder (Fußbad, Vollbad).
  • Bürstenmassage
  • Kneippgüsse

Lunge:

  • täglich aktive Bewegung, frische Luft, Atemtherapie (App: „Vagusfit“).

Darm:

  • bei Verstopfung Glaubersalz oder Bittersalz 1-2 Teelöffel/Tag, Einläufe

Leber:

  • Mit der Wärmeflasche (kein Heizkissen!) auf dem Bauch ins Bett gehen!
  • NULL Alkohol während der Kur!
  • Unterstützend möglich: Mariendistel (Kapsel/Tee), Hepar Pasc o.a.

Niere:

  • gut qualitatives, nicht nur gut schmeckendes, Wasser, 2 Liter pro Tag (Beispiele: St. Leonard, Lauretana, Plose), am besten aus Glasflaschen.
  • Gute Alternative: Umkehrosmose-Filteranlage.
  • Unterstützend möglich: Nieren-Tee, Solidago, Juniperus o.a.

Ihr Handy:

  • nicht am Körper tragen (über Organe wie Herz, Leber, Prostata, Uterus, Blase u.a.), oder als Wecker auf dem Nachtisch verwenden!
  • "Handyfasten", wenigstens am Wochenende!

Ihr Zucker:

  • wir leben in einer „Zucker-Welt“. Ersetzen Sie bitte ab sofort den Zucker mit einem gesunden Zuckerersatz, ohne Kohlenhydrate: Birkenzucker (Xylit, Erythrit), Kokosblütenzucker.

Diagnose und Therapie

Zur Diagnose und Therapie der Erkrankung durch „fakultativ pathogene“ Krankheitserreger mit Focus auf Borrelien, Virus-Persistern, anderen Krankheitserregern und Toxinen, gelegentlich auch „chronische Borreliose“ genannt, gibt es z. Zt. zwei Denkschulen.
Beide berufen sich unabhängig voneinander auf „peer reviewed, evidenzbasierte“ Behandlungsweisen und entsprechende Leitlinien.

Bis wir mehr wissen, müssen Patienten in enger Absprache mit ihrem Arzt die Risiken und Vorteile der beiden Behandlungsweisen gegeneinander abwägen und entsprechend entscheiden.

Die Diagnose, die von einem Arzt gestellt wurde, ist eine klinische Diagnose. Sie leitet sich ab von der Exposition z.B. gegenüber Zecken, von der Krankheitsgeschichte, dem derzeitigen Beschwerdebild und den Ergebnissen von Labor- und Zusatzuntersuchungen.
Das diagnostische Ziel ist der direkte oder indirekte Ursachennachweis bei der Krankheitsgeschichte.

Einige Ärzte beziehen sich bei Diagnose und Therapie auf die Empfehlungen der CDC (Centers of Disease Control and Prevention) und auf die Leitlinien der IDSA*. Andere Ärzte beziehen sich auf die Leitlinien der ILADS** und der DBG***.

* Die IDSA (Infectious Diseases Society of America) empfiehlt nur kurzzeitige Antibiosen über höchstens 4 Wochen und bezeichnet die langfristigen Auswirkungen der Lyme-Borreliose-Krankheit als Autoimmun-Prozess oder als bleibende Schäden, als „Post Lyme Syndrom“, bei dem eine Antibiose nicht nur sinnlos, sondern auch lebensgefährlich sei.

* Andere Ärzte meinen, dass durch Kurzzeitbehandlungen keine Dauerheilung zu erwarten sei, dass die Infektion noch weiter bestehe und dass dem Krankheitsbild eine Immunschwäche zugrunde liege und dass sog. Co-Infektionen, z.B. Virus-Persister, andere Infektionserreger oder auch Toxine und Umweltverhältnisse mitspielen oder sogar die Hauptverursacher der Erkrankung sein können.

Diese anderen Ärzte (ILADS* - International Lyme And Associated Diseases Society und DBG *Deutsche Borreliose-Gesellschaft) befürworten Langzeit-Behandlungen, wie sie bei Tuberkulose, Lepra, M. Whipple, Akne vulgaris pustulosa et conglobata, bei chronischer bakterieller Prostatitis, chronischer obstruktiver Lungenkrankheit (COPD), bei Malaria und bei anderen chronisch verlaufenden Infektionskrankheiten Standard ist. Dabei werden Antibiotika, andere antiinfektiös wirkende, entzündungshemmende und bei Bedarf schmerzlindernde Wirkstoffe und weitere unterstützende Behandlungen angewendet.

Ziel der Behandlung ist die Beschwerdefreiheit des Patienten und dessen Immunstabilität.

Wichtige Information:
Die Borreliosebehandlung in der Praxis Dr. med. Adrian Stoenescu und diese von ihm speziell für Sie erstellte Therapiekur basieren nicht auf den S3-Leitlinien zur (Neuro)Borreliose der Deutschen Gesellschaft für Neurologie 2018, sondern auf den deutschen Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Borreliose e.V. (DGB) und der amerikanischen Leitlinien der Internationalen Lyme und assoziierten Erkrankungen Society (ILADS).
Privatpraxis Dr. med. Adrian Stoenescu